Das Schloss Linderhof ist das kleinste der drei von König Ludwig II. von Bayern erbauten Paläste und das einzige, das er lebte, um vollendet zu sehen. Ludwig kannte die Gegend um Linderhof bereits seit seiner Jugend, als er seinen Vater König Maximilian II. von Bayern auf seinen Jagdreisen in die Bayerische Alpen begleitet hatte.
Als Ludwig II. 1864 König wurde, erbte er von seinem Vater das sogenannte Königshäuschen und begann 1869 mit der Erweiterung des Gebäudes. 1874 beschloss er, das Königshäuschen abzureißen und an seinem heutigen Standort im Park wieder aufzubauen. Gleichzeitig wurden drei neue Räume und die Treppe zum verbleibenden U-förmigen Komplex hinzugefügt, und die vorherige Holzfassade wurde mit Steinfassaden verkleidet.
Das Gebäude wurde im Stil der zweiten Rokokozeit entworfen.
Die Venusgrotte ist völlig künstlich und wurde für den König als Illustration des ersten Aktes von Wagners „Tannhäuser“ gebaut. Ludwig ruderte gern mit seinem goldenen Schwanenboot über den See, wollte aber gleichzeitig seine eigene blaue Grotte von Capri. Daher wurden 24 Dynamos installiert und so war es bereits zur Zeit Ludwigs II möglich, die Grotte in wechselnden Farben zu beleuchten.
Der maurische Kiosk wurde vom Berliner Architekten Karl von Diebitsch für die Internationale Ausstellung in Paris 1867 entworfen. Ludwig II. wollte ihn kaufen, wurde aber vom Eisenbahnkönig Bethel Henry Strousberg verhindert. Ludwig kaufte den Pavillon nach dem Bankrott von Strousberg. Das bemerkenswerteste Möbelstück dieses Gebäudes ist der Pfauenthron.
Das marokkanische Haus wurde tatsächlich in Marokko für die Internationale Ausstellung in Wien 1873 gebaut. Der König kaufte es 1878 und dekorierte es auf königliche Weise neu.