Das Schloss Schleißheim besteht eigentlich aus drei Palästen in einem großen Barockpark im Dorf Oberschleißheim bei München. Das Schloss war eine Sommerresidenz der bayerischen Herrscher des Hauses Wittelsbach.
Altes Schloss Schleißheim
Die Geschichte des Schlosses Schleißheim begann mit einem Landhaus aus der Renaissance (1598) und einer Einsiedelei, die von Wilhelm V. in der Nähe des Schlosses Dachau gegründet wurde. Das zentrale Tor und der Glockenturm zwischen beiden Innenhöfen stammen noch aus der ersten Bauzeit. Der Innenhof heißt Maximilianshof, der äußere Wilhelmshof. Unter Wilhelms Sohn Maximilian I. wurden die Gebäude zwischen 1617 und 1623 von Heinrich Schön und Hans Krumpper zum sogenannten Alten Palast erweitert.
Schloss Lustheim
Enrico Zuccalli errichtete 1684 - 1688 das Schloss Lustheim als Gartenvilla im italienischen Stil für Maximilian II. Emanuel und seine erste Frau, die österreichische Prinzessin Maria Antonia. Lustheimliegt auf einer kreisförmigen Insel und bildet als „Point de Vue“ den Abschluss des barocken Hofgartens.
Der Grundriss des Herrenhauses erinnert an ein stilisiertes H. Das aus Ziegeln gebaute und verputzte Gebäude hat zwei Stockwerke, der Mittelteil wird von einem Aussichtspunkt dominiert, der einen weiten Blick auf die umliegende Landschaft bietet. Das Zentrum des Palastes ist der große Saal im Mittelteil, der seitlich von den Wohnungen des Kurfürsten und der Kurfürstin flankiert wird.
Die Zimmer im Obergeschoss waren für die Bediensteten einfach; Im Keller befanden sich die Küche und die Hauswirtschaftsräume.
Neues Schloss Schleißheim
Zuccalli errichtete schließlich zwischen 1701 und 1704 den barocken Neuen Palast zwischen den beiden Palästen als neue Residenz, da der Kurfürst die Kaiserkrone erwartete. Nachdem Max Emanuel im Spanischen Erbfolgekrieg einige Jahre Bayern verloren hatte, wurden die Bauarbeiten unterbrochen.
Joseph Effner erweiterte das Gebäude 1719 - 1726 zu einem der beeindruckendsten Barockpaläste. Aber nur der Hauptflügel wurde fertiggestellt. Der Neue Palast ist eine breit gelagerte Konstruktion mit einer Länge von mehr als 300 m. Das Hauptgebäude, das Corps de Logis, ist durch 37 gartenseitige Fensterbuchten unterteilt, elf Achsen fallen auf den Mittelteil mit der großen Treppe, dem Ballsaal und der Galerie.
Der Mittelteil ist mit Pilastern strukturiert. Max Emanuels Sohn Kaiser Karl VII. Albert bevorzugte die privatere Atmosphäre des Schlosses Nymphenburg, so dass nur einer von vier geplanten Flügeln fertiggestellt wurde. Aber Max Emanuels Enkel Maximilian III Joseph befahl, einige Räume im Rokokostil zu dekorieren.
1763 schmückte Ignaz Günther die Flügel des Ostportals mit allegorischen Verzierungen. Unter König Ludwig I. vollendete endlich Leo von Klenze die große Treppe.